Wer hat’s erfunden?
Ja, das ist wirklich ein alter Werbeslogan, aber ich muss häufig an ihn denken. Leider nicht im Guten. Obwohl ich die Erfindung des Telefons weiterhin verrückt finde: Ich spreche hier in den Hörer rein und gaaanz woanders kommt mein Wort wieder raus?! Unglaublich. Eine ganz tolle Erfindung! Bei anderen Sachen überlege ich oft, warum es noch nicht erfunden wurde. Eine automatische Aufräumhilfe oder ein vollelektrisches Saugwisch-Putzgerät für Fenster ohne personelle Unterstützung, ein Bügelautomat, Sockensortiermaschine, eine kontinuierliche Grünphase auf Knopfdruck.
Doch viele schon vorhandene Dinge nerven mich. Besonders im Haushalt. Oder kann irgendwer diese doofen Kaffeeverpackungen öffnen ohne ‘Betonung liegt auf ohne“, den Kaffee dabei zu verschütten? Und dann auch noch das Umfüllen in die Kaffeedose. Ich dreh durch. Ja, im Zeitalter von Hightech-Kaffeemaschinen und ganzer Bohne ist dies nur ein Problem des einfachen Mannes/Frau.
Ein weiteres persönliches Highlight, besonders morgens um kurz nach sechs: Milchtütenverschlüsse. Also die mit dem kleinen Plastikring. Kurzes Einfädeln des Zeigefingers, anheben, ziehen, zack, abgerissen. Uaah, also versuche ich mit einem scharfen Messer vorsichtig die vorgestanzte Öffnung so zu ritzen, ohne versehentlich auf die Tüte zu drücken, um dann ein Milchbad anzurichten. Klappt nur selten.
Ah da fällt mir noch die olle Thunfischdose ein. Vorgewarnt biege ich den Aufreißer (gibt es dafür einen offiziellen Namen?) hin und her, um dann den kleinen (Mist-)Ring in der Hand zu halten. Natürlich ohne gewünschte Eröffnung.
Weitere Fluchobjekte mit erschwerter Handhabung: Mehltüten, verklebte Mülltüten (wo ist die Öffnung bitte?), Schmierkäse mit viel Flüssigkeit, Joghurt mit Vakuum, Nudeltüten (die alleine immer weiter aufreißen),weiche Getränkeflaschen, verklebtes Klopapier, Spannbettlaken (kann man die wirklich falten?), zu kurze Staubsaugerkabel und ganz weit oben: Frischhaltefolie.
Auch außerhalb meiner Küche frage ich mich auch oft, warum manche Sachen so konstruiert wurden wie z.B. Beipackzettel. Einmal aufgefaltet niemals wieder zurücksteckbar. Oder die riesigen Etiketten im Pullover – liest sich das irgendwer durch?
So ein paar Ideen hätte ich noch… doch bei der rasanten Entwicklung habe ich es wahrscheinlich noch nicht geschrieben, da ist es schon erfunden: kabelloser Strom, Chipstüten ohne knistern, leise Mixer, Stifte die gleich korrigieren, Schokolade die schlank macht. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Vielleicht noch ein Unkrautspray – aufgesprüht, weg. Ohne bücken und zupfen. Grandios.
Bis hier hin bin ich aber auch ohne den Kram gut gekommen. Und wenn ich mich in Ruhe mit etwas Bedacht an den nächsten Dosenverschluss wage, werde ich den Alltag wohl auch so meistern. Aber sollte es irgendwann eine Kaffee-Tüte mit unverschüttbaren Einfülltrichter geben, dann denkt daran:
Ich hab‘s erfunden!
Liebe Grüße KK