Heimatliebe

Der Höpperteich

Quark, quak, so klang es abends oft am Teich.
Das Froschkonzert war weithin noch zu hören.
Auch Enten hatten hier ihr nasses Reich;
sie ließen sich vom Quaken nicht betören.

Des sandsteinschweres Uitzenloches Schütt
ward manches Mal zum Fluten hochgezogen.
Dann sagten sie im Dorf: „De Bieh’ke flütt!“
Der Wassergraben ward ums Naß betrogen.

Längst gibt kein Schütt begehrtes Wasser her,
und auch im Wassergraben bleibt es trocken.
Zum Schlittschuhlaufen kann kein Teich mehr locken.

Zum Schurren gibt es keine Bahnen mehr.
Und doch tönt oft ein helles, heitres Lachen_
Ein Kinderspielplatz darf jetzt Freude machen.

Heinz Mönkemeyer

Heimatdichter, * 30. März 1928, † 26. Dezember 2006

Bürgermeister von Stahle (bis zur Eingemeindung 1970), Ratsherr, Bezirksverwaltungsstellenleiter, Ortsheimatpfleger, Heimatdichter, Schriftsteller. Er war Ehrenmitglied der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft, Träger der Ernst-Moritz-Arndt-Plakette (1993) und Inhaber des Ehrenamtspreises der Stadt Höxter (2004).

Gedicht aus dem Band „Stahler Sonette: Rückwärts blickend vorwärts schauen“ von Heinz Mönkemeyer. Veröffentlich 1996 vom MuNe-Verlag, Paderborn. ISBN: 3-9805505-1-6.

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Anmerkung:
Der Teich wurde in den 50er Jahren zugeschüttet, weil die Twier nicht mehr floß. Am Bach hatten die Kinder Gänse gehütet und gespielt, Brücken gebaut, kleine Schiffe fahren lassen und Wasser oftmals zu einem „Kollock“ gestaut. Der Wassergraben war während der Separation in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Umleitung der Twier ausgehoben worden. Eine Windmühle (daher „Mühlenhöfe“) stand ab 1814 im Bereich des jetzigen Wassergrabens. Vor seinem Aushub floß die Twier durch das Altdorf, direkt an der Kirche vorbei. – Seit 1955 rauscht in allen Häusern durch alle Kräne Leitungswasser. Pumpen oder gar Brunnen werden nicht mehr benötigt.

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