Heimatliebe

Karfreitag

Karfreitag ist’s, die Kirche randgefüllt –
Ergreifend tönt’s herab von der Empore.
Vernehmbar wird dem Volke – jedem Ohre! –
des Ölbergs blut’ger Kelch im Lied enthüllt.

Daß Anton Wulf von jenen bittren Stunden
des Heilands in des Ölfbergs Gründen singt,
das ist es, was mir heut im Ohr noch klingt
und klingen wird: „…schwitzt ich, von Angst umwunden…“

Wer singt, erschütternd, heut uns dieses Lied?
Wer wacht mit IHM? (Nicht Jünger konnten wachen. –)
Wann wird das Lied die Glut in uns entfachen?

Karfreitag ist’s! Die feige Meute flieht –
Maria leidet mit am Weg nach droben –
Am Kreuz umfängt ER uns: so hoch erhoben!

Heinz Mönkemeyer

Heimatdichter, * 30. März 1928, † 26. Dezember 2006

Bürgermeister von Stahle (bis zur Eingemeindung 1970), Ratsherr, Bezirksverwaltungsstellenleiter, Ortsheimatpfleger, Heimatdichter, Schriftsteller. Er war Ehrenmitglied der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft, Träger der Ernst-Moritz-Arndt-Plakette (1993) und Inhaber des Ehrenamtspreises der Stadt Höxter (2004).

Gedicht aus dem Band „Stahler Sonette: Rückwärts blickend vorwärts schauen“ von Heinz Mönkemeyer. Veröffentlich 1996 vom MuNe-Verlag, Paderborn. ISBN: 3-9805505-1-6.

Freut euch jeden 1. Samstag im Monat auf ein neues Gedicht!

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